Sonntag, 26. August 2012

Teil 3 - Ankunft

Der Rest der Busfahrt verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle, allerdings war es jetzt allgemein lauter als vor der Rastpause. Mein Blick wanderte oft in Nick's Richtung, doch Basti zerstörte das Bild immer etwas. Ich würde vermutlich nie verstehen, wieso die beiden so gut befreundet waren. Sie waren so verschieden, Nick eher ruhig und immer nett und freundlich, während Basti einer der arrogantesten und vorlautesten Menschen war die ich kannte. Aber aus irgendeinem Grund waren die beiden unzertrennlich, was unweigerlich dazu führte dass ich noch nie die Möglichkeit hatte alleine mehr als ein Wort mit Nick zu wechseln, ohne dass Basti dazwischen funkte. Etwa zwei Stunden später verließ der Bus erneut die Autobahn und fuhr kurz darauf auf einen großen Kiesplatz der den Parkplatz vor dem Strandhotel darstellte, in dem wir die nächsten zwei Wochen verbringen würden. Voller Vorfreude strömten etwa 50 Schüler vom Bus zu der großen Flügeltür des altmodischen Gebäudes. In der einladenden Lobby sammelten wir uns in unseren Gruppen um die Schlüssel und erste Information entgegenzunehmen. Bereits in der Schule hatte unser Lehrer uns klar gemacht, dass wir nicht nur Freizeit haben würden, sondern auch viel Programm mit beiden Klassen zusammen. Doch der erste Nachmittag und Abend gehörte uns. Mit unseren Koffern im Schlepptau suchten Nele und ich nach unserem Doppelzimmer. Zum Glück hatten wir ein Zimmer im ersten Stock erwischt, sodass wir nicht weit gehen mussten. "Hier müsste es sein", murmelte Nele und schloss die Tür auf. Vor uns lag ein schön geräumiges Zimmer mit zwei großen Betten, Badezimmer und einem kleinen Balkon mit Blick direkt auf's Meer. "Wow!" Andächtig standen wir nebeneinander und ließen den ersten Eindurch auf uns wirken. Dann sahen wir uns grinsend an. "Nele, das werden zwei grandiose Wochen!" Sie nickte und warf sich lachend auf eines der Betten. "Sonne, Strand und Spaß ohne Ende!" Immer noch grinsend ging ich an den Betten vorbei zum Balkon. Die Glastür ließ sich leicht öffnen und sofort strömte eine salzige Brise in unser Zimmer. "Ist das herrlich!", schwärmte ich, während ich nach draußen trat. Seufzend schloss ich die Augen und atmete die wundervolle Meeresluft ein. "Sowas bekommt man bei uns zuhause nicht geboten, was?" Erschrocken drehte ich mich um. Auf dem Balkon neben mir stand kein geringerer als Nick. Sein Haar war schon leicht vom Wind zerzaust, sein Mund zu einem atemberaubenden Lächeln geschwungen. Verlegen strich ich mir mein Haar hinter's Ohr. "Nein, eher nicht... Ihr habt also das Nebenzimmer?!" Nick zuckte mit den Schultern. "Sieht so aus. Gefällt dir das Zimmer?" Ich nickte lächelnd. "Ja, es ist richtig groß und schön, hier ja der Blick auf's Meer..." Es kam wie es kommen musste, im nächsten Moment öffnete sich die Tür bei den Jungs und Basti trat heraus. Bei meinem Anblick verdrehte er genervt die Augen. "Ihr seid nicht ernsthaft nebenan?" Meine Augen verengten sich. "Sieht so aus.", wiederholte ich dann Nick's Worte von eben grade. Aus dem Augenwinkel sah ich wie er lächelnd zu Boden sah. "Na super, das kann ja heite werden.", stöhnte Basti und ging zurück ins Zimmer. Nick verdrehte die Augen und sah mich entschuldigend an. "Der meint das nicht so." Bevor ich antworten konnte, drang Basti's Stimme nach draußen: "Oh doch, genau so meine ich das!" Nick und ich sahen uns an und konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen. Doch dann wandte er sich in Richtung Zimmer. "Naja, ich geh dann mal Koffer auspacken und so... wir sehen uns bestimmt später nochmal!" - "Ja, bis dann." Lächelnd ging auch ich zurück ins Zimmer und begann meine Sachen auszupacken.

1 Kommentar: